Die Akustik der Duisburger Mercatorhalle beflügelt die fulminante Orchesterleistung des „Ring am Rhein“ unter dem Bayreuth-erfahrenen Axel Kober. „Heldentenor“ ist hier in erster Linie ein Konditionsmerkmal: Corby Welch bleibt in der extrem langen Titelpartie unangestrengt, leicht und souverän. Er toppt am Ende sogar Linda Watsons mit den Jahren gereifte Brünnhilde. Auch die Streitkaskaden des „hehrsten Helden der Welt“ und seines Ziehvaters Mime geraten im eher melodischen denn burlesken Kräftemessen gegen den starken Cornel Frey imponierend. Durch die ausladende wie subtile Farbgebung und dramatische Exaltation der Duisburger Philharmoniker wie durch James Rutherford, der den Wanderer bis zum Abgang mit gebrochenem Speer mit jugendlicher Energie füllt, wird dieser „Ring“-Tag zu einem Juwel der Wagner-Interpretaton. Die Sängerbesetzung bestätigt das hohe Niveau der Deutschen Oper am Rhein.
Wagner: Siegfried
Corby Welch, Cornel Frey, Jochen Schmeckenbecher, Claire Watson, Duisburger Philharmoniker, Axel Kober (Leitung)
Avi