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Rezension Benjamin Appl – Schubert-Lieder mit Orchester

Faszinierender Flirt

Mit souveränem Können macht Bariton Benjamin Appl Abgründe in Orchesterbearbeitungen von Schubert-Liedern hörbar.

vonRoland H. Dippel,

Spannend, wie in Benjamin Brittens Orchestersatz von „Die Forelle“ eine Holzbläserstimme den Bariton von Dietrich Fischer-Dieskaus letztem Schüler jagt und lockt! Diese Suite von Liedern und Tänzen ist ein faszinierender Flirt zwischen melancholischen Schatten und von sich ihrer Endlichkeit bewussten, deshalb noch schöneren Glücksmomenten. Der Streifzug durch Schubert-Lieder mit Orchestrationen vom 19. Jahrhundert bis heute wird erweitert durch neun vom „Unvollendete“-Entdecker Johann von Herbeck orchestrierte Klaviertänze. Eine kongeniale Kombination ist das, aus der Schuberts Ambivalenz nach immer nur wenigen Sekunden hörbar wird. Bewundernswert machen Benjamin Appls souveränes Können und seine gesunde Stimme Abgründe hörbar. Der sensibel gestaltende Oscar Jockel zieht eine magisch distanzierende Wand zwischen Appl und das mit betörender Subtilität gestaltende Münchner Rundfunkorchester.

Benjamin Appl
Benjamin Appl

Schubert-Lieder mit Orchester

Benjamin Appl (Bariton), Münchner Rundfunkorchester, Oscar Jockel (Leitung)
BR Klassik

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