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Rezension Bernhard Forck – Haydn: L’isola disabitata

Abenteuer und Empfindsamkeit

Unter Bernhard Forck gerät das originelle Opus „L’isola disabitata“ zu einem überzeugenden Plädoyer für den noch immer unterschätzten Musikdramatiker Haydn.

vonRoland H. Dippel,

Federnd, grazil und expressiv springen die Stimmen über die instrumentale Flora der „Unbewohnten Insel“. Haydns Marionettenoper für Esterháza über die Wiederzusammenführung einer Familie in der Karibik ist eine von über dreißig Vertonungen des Metastasio-Librettos an der originellen Schnittstelle von Abenteuer und Empfindsamkeit. In ausdrucksstarken Rezitativen über kleiner Orchesterbesetzung und feinen Arien zagt, hofft und jubiliert das optimale Vokalquartett mit Stil-Bewusstsein. Nach Antal Dorátis bahnbrechendem Zyklus von Haydn-Opern und der deutschsprachigen Einspielung unter Michi Gaigg signalisiert Bernhard Forck, welche Bedeutung Haydn für die Entwicklung eines mehr emotionalen als repräsentativ-funktionalen Menschenbilds mit spätbarocken Kompositionstechniken zukommt. So gerät das originelle Opus zu einem überzeugenden Plädoyer für den noch immer unterschätzten Musikdramatiker Haydn.

Bernhard Forck
Bernhard Forck

Haydn: L’isola disabitata

Anett Fritsch, Sunhae Im, Krystian Adam, André Morsch, Akademie für Alte Musik Berlin, Bernhard Forck (Leitung)
Pentatone

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