Klar, über Details lässt sich immer streiten. Doch was Boris Giltburg im Ganzen zu Robert Schumann zu sagen hat, verdient Hochachtung. Ausgewählt hat er die Davidsbündlertänze, die Papillons und den Carnaval. Nichts an seiner Einspielung ist vordergründig oder dient dem billigen Effekt. Sein Anschlag ist variabel, die Töne, die er dem Klavier entlockt, klingen ungemein farbig, die Bögen, die er in diesen Miniaturen schlägt, sind schlüssig, ebenso die Balance zwischen Diskant-Gesang und Bass-Kommentaren, und seine Fähigkeit, sich im Leisen beredt zu artikulieren, ragt heraus. Er sucht Schumanns poetische Wahrheiten nicht im grauen Mittelmaß, sondern an den Randzonen, nicht nur in der Dynamik, auch in seinen Tempi. Doch meidet Giltburg Übertreibungen. Er hat sich tief in die Materie vergraben und lässt den Hörer an seinen Erkenntnissen teilhaben, ohne den pädagogischen Finger zu heben.
CD-Rezension Boris Giltburg
Deutsche Tiefe
Sein Anschlag ist variabel, die Töne, die er dem Klavier entlockt, klingen ungemein farbig: Boris Giltburg liest Schumanns Poesien
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