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Rezension Brabant Ensemble – Josquin: Motetten

Zeitlosigkeit

Aus Anlass des 500. Todestags von Josquin Desprez hat das Brabant Ensemble unter Dirigent Stephen Rice ein Album mit seltener gehörten Motetten und Messsätzen herausgebracht.

vonChristian Lahneck,

Bedauerlich, dass der Text im Beiheft lediglich in englischer Sprache vorliegt, denn der lesenswerte Beitrag stammt vom Dirigenten dieser Aufnahme, Stephen Rice, der mit dem Brabant Ensemble ein Josquin Desprez-Album vorgelegt hat: mit Motetten und einzelnen Mess-Sätzen – aus Anlass des 500. Todestages des Komponisten. Es sind überwiegend kürzere und weniger bekannte Sätze, teils von ungewöhnlicher Form, die hier die Qualitäten Josquins hörbar machen. Das Aufeinander-Aufbauen einzelner Stimmen zeigt sich besonders an Sätzen wie „O bone et dulcissime Jesu“, wo Rice und sein Ensemble die Linien behutsam dehnen und das zehnminütige Werk an die Grenze der Zeitlosigkeit führen. Auch die unterschiedlichen Harmonien werden zart und sicher, die Verläufe dynamisch umsichtig herausgearbeitet. Aufgenommen in der Saint Silas the Martyr-Kirche von London ist das Klangbild sehr kirchenraum-natürlich.

Stephen Rice und das Brabant Ensemble
Stephen Rice und das Brabant Ensemble

Josquin: Motetten und Messsätze

Brabant Ensemble, Stephen Rice (Leitung)
Hyperion

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