Luther allein die Schuld für den Dreißigjährigen Krieg zu geben, wäre sicherlich zu kurz gegriffen. Die Machtansprüche bei diesen konfessionell motivierten Auseinandersetzungen, die fast genau 100 Jahre nach Luthers Thesen ausbrachen, waren unterschiedlichster Natur. Der RIAS Kammerchor und die Capella de la Torre beleuchten die Musik aus der Zeit Luthers bis in die verheerend lange Kriegsphase in beiden Lagern. Auffallend: Sowohl die protestantischen als auch die katholischen Komponisten haben viele Friedensgesänge geschrieben, einer der Schwerpunkte der CD „Da pacem“ mit Chorwerken, Monodien und Instrumentalstücken. Musiziert wird perfekt in Tongebung, Färbung und Linienführung. Es entstehen bestechend transparente, vibrierende Klanggewebe, mit einem ausgeprägten gestischen Zug, zum Greifen plastisch in der Linienführung. Sei es in intimen Stücken oder in üppig blühender Prachtentfaltung.
Da pacem
von Hessen: Tromba Hollandica
Marenzio: Jubilate Deo
Gregorianik: Da pacem Domine
Lassus: Da pacem Domine
Schütz: Geistliche Chor-Music SWV 372 „Verleih uns Frieden“, SWV 373 „Gib unsern Fürsten“ & Kleines Geistliches Konzert SWV 285 „O süßer, o freundlicher“
Altenburg: Intrada XII über „Ein feste Burg“
Kerle: Agnus Dei aus „Missa Da pacem Domine“
Vecchi: Cibavit nos
Gabrieli: Dulcis Jesu patris imago & Magnificat
Luther/Walter: Verleih uns Frieden gnädiglich
Parabosco: Musica nova „Da pacem“
Monteverdi: Salve Regina aus „Selva morale e spirituale“
Praetorius: Meine Seele erhebet den Herren
RIAS Kammerchor, Capella de la Torre, Katharina Bäuml & Florian Helgath (Leitung)
dhm