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Rezension Carlos Simon – Requiem for the Enslaved

Beeindruckend und berührend

Der afroamerikanische Komponist Carlos Simon erinnert mit seinem „Requiem for the Enslaved“ an das Schicksal versklavter schwarzer Menschen.

vonEcki Ramón Weber,

Die Gräuel der Sklaverei in den USA haben Auswirkungen bis heute. Auch Institutionen wie die Georgetown University in Washington waren am Sklavenhandel beteiligt. 2020 stellte sich die Hochschule ihrer Verantwortung und richtete einen Reparationsfonds ein, Anlass für den afroamerikanischen Komponisten Carlos Simon, sein „Requiem for the Enslaved“ zu schreiben. Simon verzichtet darin konsequent auf Gesang, gestaltet stattdessen für ein Ensemble aus Flöte, Klarinette, Geige und Cello eine mal gestische, mal kantable Kontrapunktik und suggestive Klanggewebe mit teils geradezu orchestraler Weiträumigkeit. Die Texte, die sich auf Schicksale versklavter schwarzer Menschen beziehen und Anleihen aus der katholischen Liturgie und der Yoruba-Religion haben, werden rezitiert und teils gerappt. Einflüsse aus den Traditionen des Jazz und des Blues klingen an. Zudem gibt es hochvirtuose Verarbeitungen von Gospelelementen, mit dem Trompeter Jared „MK Zulu“ Bailey und Carlos Simon am Klavier. Sehr beeindruckend und berührend.

Carlos Simon
Carlos Simon

Simon: Requiem for the Enslaved

MK Zulu (Trompete), Carlos Simon (Klavier), Marco Pavé, Hub New Music Ensemble
Universal / Decca

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