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CD-Rezension Carolin Widmann

Don’t push the sounds

Einzelne Tonfiguren und Intervallfolgen in schier unendlicher Reihung, nur um Nuancen variierend in ihren Elementen. Musik aus dem Nichts, die am Ende wieder dorthin zurückkehrt. Musik aus der Stille für die Stille. Feldmans Violin and Orchestra ist ein dünnes, kostbares Netz aus Klängen, jede Figur zählt, jeder Ton. Kein Wunder, dass der US-Komponist dem Kollegen Stockhausen…

vonChristoph Forsthoff,

Einzelne Tonfiguren und Intervallfolgen in schier unendlicher Reihung, nur um Nuancen variierend in ihren Elementen. Musik aus dem Nichts, die am Ende wieder dorthin zurückkehrt. Musik aus der Stille für die Stille. Feldmans Violin and Orchestra ist ein dünnes, kostbares Netz aus Klängen, jede Figur zählt, jeder Ton. Kein Wunder, dass der US-Komponist dem Kollegen Stockhausen einst auf dessen Frage nach dem Geheimnis seiner Musik schlicht beschied: „Don’t push the sounds.“ Was auch Carolin Widmann und das Frankfurter Radiosinfonieorchester unter Emilio Pomarico tunlichst vermeiden – und dadurch eine unglaubliche Spannung und Dichte entstehen lassen, karg in den Farben, doch derart konzentriert, dass diese in ihrer nackten Schmucklosigkeit eine ganz eigen(willig)e Schönheit entfalten. Und fraglos gewinnt wer sich auf diese Gebilde einlässt: Gedankliche Freiheit und Schwerelosigkeit, die Erfahrung der Stille und der Konzentration auf den schwindenden Augenblick. Der Hörer ist auf sich selbst zurückgeworfen, spürt seine Einsamkeit. Auch in der Musik. Stillstand als Ereignis.

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