Ob der Name glücklich gewählt ist für eine Formation, in der es vor allem um Struktur geht, darüber mag man streiten. Fakt ist, dass das Chaos String Quartet zu den interessantesten unter den jungen Streichquartetten zählt. Im Zentrum ihrer Debüt-CD steht György Ligetis Streichquartett Nr. 1. „Métamorphoses Nocturnes“ lautet dessen Untertitel, der die extreme Musik schon sehr treffend charakterisiert: ein nächtlich grundierter Trip durch musikalische Grenzzustände zwischen vagierenden Klangflächen, flirrenden Figurationen und harten Eruptionen, der höchste Ansprüche an die Hörer wie die Ausführenden stellt. In jedem Takt klingt das konzis, wie aus einem Guss – man merkt, wie intensiv sich das Ensemble damit beschäftigt hat. Der edle und eher dunkel grundierte Grundklang des Quartetts trägt auch die beiden anderen, sehr respektabel musizierten Werke von Joseph Haydn und Fanny Hensel.
Haydn: Streichquartett f-Moll op. 20/5, Ligeti: Streichquartett Nr. 1 „Métamorphoses Nocturnes“, Hensel: Streichquartett Es-Dur
Chaos String Quartet
Solo Musica