Startseite » Rezensionen » Szenen eines Paares

Rezension Christian Gerhaher – Schumann: Myrthen

Szenen eines Paares

Die nächste Station in Christan Gerhahers Schumann-Projekt: Myrthen, ein Liederzyklus mit Reflektionen über Frauen und Männer – in verschiedenen Gewichtungen.

vonEcki Ramón Weber,

Die Einspielung sämtlicher Schumann-Lieder schreitet voran: Christian Gerhaher, aktueller OPUS KLASSIK-Gewinner in der Kategorie Liedgesang, führt sein Herzblut-Projekt mit dem Zyklus „Myrthen“ fort. Schumann überreichte es seiner Braut Clara am Vorabend der Hochzeit als klingende Liebeserklärung. Heine, Rückert und Goethe finden sich unter den Autoren der vertonten Gedichte, die teils für Bariton, teils für Sopran gesetzt sind. Gerhaher hat für die Aufnahme Camilla Tilling mit ins Boot genommen, deren Lieder eindeutig die anspruchsvolleren sind, reflektierter, vielschichtiger. Tilling schlägt sich wacker, gestaltet Emotionen, ist überaus exakt in den Verzierungen und Details, weist jedoch in den Höhen Härten auf. Gerhahers Lieder sind handfester, robuster, auch eindimensionaler von Schumann verfasst. Mitunter drückt der Bariton dann alsbald zu viel auf die Tube, manches könnte subtiler entwickelt werden. Auch könnten die dramatischen Ausbrüche in leichteren Dosen kommen. Gerold Huber am Klavier erweist sich durchgehend als sichere Bank, zaubert Stimmung und Gefühl.

Christian Gerhaher
Christian Gerhaher © Thomas Egli

Schumann: Myrthen op. 25 Nr. 1-26

Christian Gerhaher (Bariton), Camilla Tilling (Sopran), Gerold Huber (Klavier)
Sony Classical

Auch interessant

Rezensionen

Termine

  • Dirigierte 2000 zum ersten Mal die Sächsische Staatskapelle Dresden: Daniele Gatti
    Interview Daniele Gatti

    „Es gibt nichts Vergleichbares“

    Der italienische Dirigent Daniele Gatti übernimmt ab der nächsten Spielzeit den Chefposten bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Anzeige

Audio der Woche

A Day with Suzanne – A Tribute to Leonard Cohen

Zeitlose französische Chansons der Renaissance treffen auf legendäre Songs von Leonard Cohen, interpretiert vom Ensemble Phoenix Munich unter der Leitung von Joel Frederiksen.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Klassik in Ihrer Stadt