Sofern es sich nicht um Gesamteinspielungen aus dem Œuvre eines einzigen Komponisten handelt, wirken Konzertarien neben Opernszenen in Sänger-Alben manchmal unpassend. Auch deshalb gelingt hier ein kongenialer Konzept-Schachzug. Es erklingen vier Arien der Wiener Klassik, jede in ihrer Art explosiv – dazu eine Konzertstück-Trouvaille und eine Sinfonie. Das Gewicht, die Transparenz und die Geläufigkeit von Akamus wirken goldrichtig. Die dramatische Zuspitzung kommt vom Instrumentalensemble. Und Christina Landshamer macht aus den Arien Seelengemälde – ohne hochdramatische Blähungen, ohne falsche Demut, ohne Ausdrucksinflation. Ein vokaler Volleinsatz mit Glanz also, mit großem lyrischen Farbspektrum und dennoch im Rahmen einer vor-romantischen Expressivität. So geraten diese Arien zu Schmuckstücken mit einem berückenden Soloeinsatz von Konzertmeister Bernhard Forck in Mozarts „Non temer“.
La Passione
Werke von Haydn, Mozart & Beethoven
Christina Landshamer (Sopran), Akademie für Alte Musik Berlin, Bernhard Forck (Leitung)
Pentatone