Nach der vierten und neunten Sinfonie legen die Bamberger Symphoniker nun die Zweite in der Fassung von 1877 vor, doch diesmal nicht mit Jakub Hrůša, sondern mit Christoph Eschenbach am Pult. Die Aufnahme bleibt jedoch im Bereich des Durchschnittlichen verhaftet. Die eruptiven Brüche Bruckners erscheinen hier nicht revolutionär, sondern wie etwas längst Erfahrenes. Gerade das Scherzo erhält eine fast versöhnliche Note, die im Trio sehr wohl angebracht ist, nicht aber in den Eckteilen. Im Finale, dessen ganze verstörende Wucht etwa Christian Thielemann mit den Wienern herausgearbeitet hat, kommt hier tendenziell schleppend daher, da es der Aufnahme insgesamt an Binnenspannung mangelt. Eschenbach kann immer dann punkten, wenn Bruckner sich in ruhigere, lyrische Gewässer begibt. Insgesamt aber bleibt das zu wenig und kann nicht an die beiden bisherigen anderen Bamberger Einspielungen anknüpfen.
Bruckner: Sinfonie Nr. 2 c-Moll (2. Fassung 1877)
Bamberger Symphoniker, Christoph Eschenbach (Leitung)
BR Media