Außer Reihe der anderen fünf bekannten Klavierkonzerte Ludwig van Beethovens steht das mit seinem einzigen Violinkonzert fast deckungsgleiche Opus 61a. Der Orchestersatz ist fast identisch, und Pianisten erhielten eine äußerst wirkungsvolle Transformation. Claire Huangci bemächtigt sich dieses bekannten Werks in ungewohnter Gestalt und seiner mannigfaltigen Wirkungsangebote farbenreich, ausladend, mit vollem Ton. Auch das Brandenburgische Staatsorchester nimmt diese Rarität von der dynamischen, extrovertierten, vordergründigen und vitalen Seite. Das ist definitiv stimmig im Kontext der beiden anderen Raritäten: Beethovens „Musik zu einem Ritterballett“ stellt keine Bühnenmusik vor, sondern eine Suite in Rondo-Form zu einer Ballsause adeliger Gönner. „Wellingtons Sieg“ hat bis heute das Image als Radaunummer des „Titanen“ und dessen Vorwegnahme von Tschaikowskys „1812“. Emotion und Krawall auf engstem Raum.
Beethoven Rarities
Klavierkonzert op. 61a
Musik zu einem Ritterballett WoO. 1
Wellingtons Sieg op. 91
Claire Huangci (Klavier), Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Howard Griffiths (Leitung)
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