Johannes Brahms’ favorisiertes Instrument war das Violoncello. Dass man dieser Selbstaussage des Komponisten durchaus Glauben schenken kann, ist in dieser Einspielung mehr als souverän dokumentiert. Feinfühlig, leidenschaftlich und doch mit der Brahms-eigenen Ernsthaftigkeit widmen sich Claudio Bohórquez und Péter Nagy den vom Charakter gegensätzlichen Sonaten, bestechen durch ein ausgewogenes Zusammenspiel und arbeiten die vielschichtigen Facetten dieser Repertoire-Meilensteine selbstbewusst heraus. So fängt das Duo sowohl den melancholisch-besinnlichen Charakter der e-Moll Sonate gekonnt ein, das Fugato des dritten Satzes indes erklingt ausdrucksstark. Auch der feierliche Tonfall der F-Dur Sonate überzeugt. Gleichwohl treffen beide auch den heiteren Charakter der enthaltenen Bearbeitungen Alfredo Piattis ausgewählter Ungarischer Tänze, die den Sonaten kontrastiv entgegengestellt sind.
Brahms: Cellosonaten e-Moll op. 38 & F-Dur op. 99
Claudio Bohórquez (Violoncello), Péter Nagy (Klavier)
Berlin Classics