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Rezension Cristina Gómez Godoy – Mozart & R. Strauss

Große Klangfantasie

Bei den Solokonzerten von Mozart und R. Strauss setzt Cristina Gómez Godoy ihre Oboe stilistisch perfekt ein. Das West-Eastern Divan Orchestra unter Daniel Barenboim erweist sich dabei als einfühlsamer Partner.

vonEcki Ramón Weber,

Das 1999 von Daniel Barenboim und Edward Said als Friedensprojekt gegründete West-Eastern Divan Orchestra hat sich längst als Talent-Schmiede erwiesen. Cristina Gómez Godoy, heute Solo-Oboistin der Staatskapelle Berlin, ist das beste Beispiel dafür. Bei Mozart und Strauss zeigen sich die Solistin, das West-Eastern Divan Orchestra und Daniel Barenboim als eingespieltes Team. Cristina Gómez Godoy setzt ihre Klarinette bei Mozart stilistisch perfekt ein, schlank, direkt, wandlungsfähig, mal rund, mal scharfkantig, ausdrucksstark im Sanglichen, ungeheuer differenziert in den zarten und feingliedrigen Momenten ihrer Partie. Zuweilen wirkt der Orchesterklang nach heutigen Hörerfahrungen mit historisch informierter Aufführungspraxis etwas zu dick und massig, ansonsten aber ist das West-Eastern Divan Orchestra ein sensibler Partner, der einfühlsam in den Dialog geht. Im Oboenkonzert von Strauss, einem Spätwerk, wird die aus dessen Opern bekannte Melodienmaschine angeschaltet. Das meistert Cristina Gómez Godoy mit großer Klangfantasie.

Cristina Gómez Godoy
Cristina Gómez Godoy

Mozart: Oboenkonzert KV 314, R. Strauss: Oboenkonzert D-Dur op. 144

Cristina Gómez Godoy (Oboe), West-Eastern Divan Orchestra, Daniel Barenboim (Leitung)
Warner

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