Längst nicht alles, was zum Beethovenjahr veröffentlicht wurde und wird, ist eine wirkliche Bereicherung. Die neue Gesamtaufnahme der Streichquartette mit dem Cuarteto Casals indes schon. Dem katalanischen Ensemble ist eine vollkommen überzeugende Darstellung der 16 Gattungsbeiträge Beethovens gelungen. Die vier Musiker haben sich so gut aufeinander eingespielt, dass ein absolut homogener Gesamtklang entsteht, wie er nur wenigen Ensembles gelingt. Unterstützt werden sie dabei auch vom runden Klang der verwendeten Instrumente. Dies bedeutet freilich nicht, dass die Interpretation zu wenig Attacke besäße. Es findet sich im Gegenteil ein Spektrum im Ausdruck, das vom kräftigen Sforzato bis zum zartesten Pianissimo alles bietet. Während es das Quartett im Forte ordentlich, aber nie unkultiviert krachen lässt, bringt es die lyrischen Momente geradezu zum Leuchten. Da stimmt jede dynamische Entwicklung, jede Temporelation. Der vor allem im Piano auffällig vibratoarme Klang und die stets makellose Intonation lassen die teils kühnen Harmoniefolgen umso deutlicher hervortreten. Eine Referenzaufnahme.
Apotheosis – Sämtliche Streichquartette Vol. 3
Beethoven: Streichquartette Nr. 5 A-Dur op. 18/5, Nr. 6 B-Dur op. 18/6, Nr. 11 f-Moll op. 95, Nr. 13 B-Dur op. 130, Nr. 14 cis-Moll op. 131, Alternatives Finale zu Streichquartett Nr. 13 & Große Fuge für Streichquartett op. 133
Cuarteto Casals
harmonia mundi