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Rezension David Fray – J. S. Bach: Goldberg-Variationen

Gedankenarbeit

Pianist David Fray kehrt zu Bach zurück und nähert sich dessen Goldberg-Variationen mit philosophischem Ansatz.

vonChristian Lahneck,

Spekulativ nennt David Fray die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach im Beiheft, zu Recht. Der Franzose kehrt unregelmäßig regelmäßig zu Bachs Musik zurück, diesmal mit einer 87-minütigen Fassung des großen Variationen-Werks. Dem Eingangsthema gibt er viel Luft zum Atmen, episch geweitet erscheinen vor allem die langsamen Variationen 13 und 25. Fragend, suchend klingen die Variationen 6 und 19, energisch die Kanon-Variation 12, schnurrend geperlt die Läufe in 26, hektisch nervös, fast bizarr die Nummer 20, wie von Trompeten geblasen der Beginn von 29. Obwohl moderat im Tempo, gelingt ihm die letzte Variation mit einem leicht tänzerischen Gestus. Man merkt dieser Aufnahme an, wie viele Gedanken sich Fray gemacht hat. Dieser philosophische Ansatz macht es ihm nicht leicht, obwohl ein wenig mehr Leichtigkeit dieser Einspielung auch nicht geschadet hätte.

David Fray

J. S. Bach: Goldberg-Variationen BWV 988

David Fray (Klavier)
Erato

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