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CD-Rezension Totentanz

Leid und Tod

Die Aufnahme eines seiner Hauptwerke zeigt Hugo Distler einmal mehr als ungewöhnliche Randerscheinung der klassischen Moderne

vonAndreas Falentin,

Die kurze Laufbahn des 1942 durch Selbstmord aus dem Leben geschiedenen, protestantischen Komponisten Hugo Distler ist geprägt von der erzwungenen, leidvollen Auseinandersetzung mit dem NS-Regime. Dass diese im Booklet der vorliegenden Aufnahme immerhin eines Hauptwerks des Komponisten nicht einmal erwähnt wird, erscheint kaum verständlich. Der 1934 uraufgeführte, auf Sprüchen von Angelus Silesius basierende „Totentanz“ hat eine ungewöhnliche Parallelstruktur. Zu jedem der kurzen Chorsätze gibt es einen Dialog und ein kurzes Flötenstück. Der Kammerchor Josquin des Prez nimmt für diese sehr ernste Musik ein durch Intonationsreinheit und Engagement, obwohl die Stimmen gelegentlich im Raum verschwimmen und dann ein wenig dumpf klingen, die junge Flötistin Christine Rothe überzeugt durch große Konzentration, die Sprechtexte würde man gerne etwas weniger jovial hören als im Vortrag von Christian Steyer.

Totentanz
Hugo Distler:
Totentanz für Sprecher & Chor a cappella
Das ist je gewisslich wahr op. 12 Nr. 8
Fürwahr, er trug unsere Krankheit op. 12 Nr. 9

Christine Rothe (Renaissanceflöte), Christian Steyer (Sprecher), Kammerchor Josquin des Prèz, Ludwig Böhme (Leitung)
Carus

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