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Rezension Donald Runnicles – Glanert: Oceane

Mitreißend vitale Stimmen

Sänger und Musiker ziehen bei Glanerts „Oceane“ zwischen maritimen sinfonischen Gemälden souverän alle koloristischen Register.

vonRoland H. Dippel,

Die Solisten fühlen sich gut in dem von Hans-Ulrich Treichel für Detlev Glanert zu einer Bühnenfassung erweiterten Fragment Theodor Fontanes über die rätselhafte Oceane von Parceval, welche mit Menschen nicht kommunizieren kann. Auf Tonträger zeigt sich noch deutlicher als bei der Uraufführung 2019 in der Deutschen Oper Berlin, dass Glanert Musiktheater-Stereotypen der Handlungszeit (vor 1900) für dieses „Sommerstück“ aufgriff und daraus eine Partitur von überbordender Erfindungskraft kreierte. Das beinhaltet tolle Aufgaben für Sänger und Musiker, die zwischen maritimen sinfonischen Gemälden und der im Eklat explodierenden Tanzszene souverän alle koloristischen Register ziehen. Hier verbergen die Figuren ihre psychischen Gebrechen und Schwächen hinter mitreißend vitalen Stimmen: Maria Bengtsson und Doris Soffel bewundernswert, Nikolai Schukoff mit verführerischem Gutsherren-Charme.

Donald Runnicles © Pablo Castagnola
Donald Runnicles © Pablo Castagnola

Glanert: Oceane

Deutsche Oper Berlin, Donald Runnicles (Leitung)
Oehms

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