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CD-Rezension Dowland – Tell Me True Love

Spröder Wohllaut

Dowlands Renaisssance-Melancholie als ungewohnt sonores Hörerlebnis

vonAndreas Falentin,

Hörgewohnheiten prägen. Denkt man etwa an John Dowlands Lautenlieder hat man, zumindest seit Alfred Deller und Dame Emma Kirkby, Countertenöre oder Sopranistinnen mit schlanken Stimmen im Ohr. Joel Frederiksen hat eine, in der tiefen Lage sogar recht samtige, Bassstimme. Und er geht sein Dowland-Projekt klassisch an, begreift diese melancholischen Renaissance-Preziosen nicht wie einst Sting als prähistorische Pop-Musik, sondern eher als frühes Kunstliedgut. Dieses singt er jedoch ein wenig zu arios, artikuliert weich, singt oft über Details hinweg, verlässt sich vielleicht zu sehr auf die klangliche Attraktivität seiner urgesunden, im von der tiefen Lage deutlich geschiedenen oberen Register ein wenig flach klingenden Stimme. Als Lautenist hingegen überzeugt er, zusammen mit dem Münchner Gamben- und Lauten-Ensemble Phoenix, durch flexibles, spontanes Spiel und wunderbare Arrangements.

Dowland: Tell Me True Love
The Lowest trees have tops, The Woods so wild/Can she excuse my wrongs, Deare, if you change, Tarleton’s Riserrectione, Sleep wayward thoughts, All ye whom love or fortune hath betrayed, Away with these self loving lads, Flow my teares, My Lord Chamberlain his galliard, Fine knacks forladies, When Phoebus first, Say love if ever thou didst find, A Fancy, Lady if you so spite me, In Darkness let me dwell, If that a sinner’s sighs, From silent night, Praeludium, The Frog gaillard für 3 Lauten, Shall I strive with words to move & Tell me true love

Joel Frederiksen (Bass & Laute)
Ensemble Phoenix München
dhm

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