Eine Doppel-CD mit Musik für Flöte solo – das, denkt man, ist eher was für Spezialisten, für passionierte Flötenliebhaber. Stimmt aber nicht. Auch „normale“ Musikliebhaber ohne besondere Affinität zur Flöte können von diesen Aufnahmen durchaus in den Bann gezogen werden, und das liegt zum einen an der klugen Programmatik, die barocke Werke mit solchen des 20. und 21. Jahrhunderts in erhellende Zusammenhänge stellt. Einen roten Faden bilden dabei Telemanns 12 Fantasien, neben denen die Individualität von grenzsprengenden Werken wie Luciano Berios „Sequenza I“ oder Matthias Pintschers „Beyond (a system of passing)“ um so stärker zum Ausdruck kommt. Zum anderen spielt Emmanuel Pahud diese Werke mit einem ungeheuer reichen klanglichen Spektrum und einer Intensität, die vermittelt, dass die Flöte das älteste Melodie-Instrument ist: nur Atem und eine Schneide, die ihn in Schwingung versetzt.
Solo
Telemann: Fantasien Nr. 1-12
Takemitsu: Air & Voice
Karg-Elert: Sonata appassionata op. 140
Widman: Petite Suite
Helps: Second Thoughts
Honegger: Danse de la Chevre
Pintscher: Beyond
Ferroud: Oriental Pieces Nr. 1-3
Nielsen: The Children are playing
Berio: Sequenza I
Pärt: Estländer
Varèse: Density 21.5
Marais: Les Folies d’Espagne
Emmanuel Pahud (Flöte)
Warner Classic