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CD-Rezension Evgeny Kissin spielt Beethoven

Magie des Augenblicks

Evgeny Kissin veröffentlicht Live-Mitschnitte aus Konzerten der vergangenen elf Jahre

vonMaximilian Theiss,

Vor 25 Jahren veröffentlichte Evgeny Kissin zuletzt ein Album bei der Deutschen Grammophon. Vor Kurzem jedoch unterzeichnete er einen Exklusiv-Vertrag beim Label und legt nun ein Beethoven-Album vor. Ganz in der Manier seines Kollegen Grigory Sokolov mied Kissin für diese Produktion das Studio und stellte stattdessen aus Konzertmitschnitten der letzten elf Jahre eine Auswahl an Sonaten und Variationen zusammen, die die Magie des Augenblicks einfangen und die (auch hinsichtlich ihrer Klangqualität) unterschiedlicher nicht sein könnten. Auch wenn Kissin sich gerne als demutsvollen Interpreten gibt, der nur im Dienste der Ideen der Komponisten steht, zeigt sich die wahre Größe des Pianisten in seinem unerhört freien, in seiner Freiheit gleichwohl dezenten Spiel. So gut wie keine Note kommt auf den korrekten Schlag, was den Werken durchgehend einen unwiderstehlichen Vorwärtsdrang verleiht. Am Ende des Beethoven-Marathons lässt Kissin den Hörer, nachdem der Schlussakkord von Opus 111 verklungen ist, erschöpft zurück – und beseelt.

Beethoven: Klaviersonaten Nr.3, 14, 23, 26, 32 & 32 Variationen c-Moll WoO. 80

Evgeny Kissin (Klavier)
Deutsche Grammophon (2 CDs)

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