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Rezension Fazıl Say – Bach: Goldberg-Variationen

Strenge und Freiheit

Fazıl Say sorgt mit Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen für Überraschungsmomente.

vonChristian Lahneck,

Es mag überraschend erscheinen, und doch gewiss kein Schnellschuss: Fazıl Say hat Bachs Goldberg-Variationen aufgenommen. Wer Say und seine bisherigen Lesarten klassischer Komponisten kennt, ahnt, dass auch hier Überraschungen warten. Gewiss, und doch liefert er keine quergebürstete Deutung. Das zeigt sich schon in der Aria. In diesem Thema schwingt bei Say eine Mischung aus Ariosem und Tänzerischem mit, nicht plakativ, sondern subtil miteinander verwoben, auch dank des genau austarierten Anschlags. Man könnte darüber diskutieren, inwieweit Say in den einzelnen Variationen dem Pedal ein wenig zu viel Mitspracherecht einräumt, und doch klingt dieser Bach nie verwässert oder romantisiert. Say entpuppt sich immer wieder als genauer Leser des Notentextes, den er mit einer subtilen Mischung aus Strenge und Freiheit übersetzt. Ein Zyklus wie eine Reise, mit Erkenntnissen und Entdeckungen.

Fazıl Say
Fazıl Say

Bach: Goldberg-Variationen BWV 988
Fazıl Say (Klavier)
Warner Classic

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