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Rezension Filippo Gorini – Beethoven: Sonaten

Transzendenter Beethoven

Die Souveränität, mit der Filippo Gorini Beethovens Sonaten nicht nur bewältigt, sondern überlegen gestaltet, bietet Anlass zum Staunen.

vonFrank Armbruster,

Für seine erste CD mit Beethovens „Diabelli-Variationen“ erhielt Filippo Gorini gleich den Diapason d’Or. Nun legt der Gewinner des Bonner Beethoven-Wettbewerbs von 2015 nach, und zwar gleich mit dem Schwersten: Beethovens Sonaten op. 106 „Hammerklavier“ und op. 111 hat Filippo Gorini eingespielt. Werke allerhöchsten Anspruchs, an die sich selbst gestandene Großpianisten meist erst in reiferem Alter wagen. Die Souveränität nun, mit der dieser gerade mal 24-Jährige diese Brocken nicht nur bewältigt, sondern überlegen gestaltet, bietet Anlass zum Staunen. Langsame Sätze wie das Adagio sostenuto von op. 106 durchmisst Gorini mit einem stupenden Formgefühl, dabei bleibt er ebenso eng am Notentext wie in der monströsen Fuge. Und in den Arietta-Variationen von op. 111 überschreitet Gorini jenen Punkt, an dem die Komplexität der Musik ins Transzendente umschlägt. Die Prognose sei gewagt: das wird ein Großer.

Filippo Gorini
Filippo Gorini © Ernesto Casareto

Beethoven: Sonaten opp. 106 & 111

Filippo Gorini (Klavier)
Alpha

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