Auch bei dieser Aufnahme von Bru Zane zum 200. Geburtstag von César Franck kann man den Enthusiasmus der Produzenten und Interpreten hören. Schon zu Beginn fasziniert die räumliche und dramaturgische Staffelung vom nordisch anmutenden Kolorit der Einleitung in erste Aufschwünge der von Jennifer Holloway mit leidenschaftlicher Leuchtkraft durchdrungenen Titelpartie und den brillanten Chor-Auftritten. Das Textbuch Charles-Jean Grandmougins nach dem Schauspiel „Lame Hulda“ von Bjørnstjerne Bjørnson ließe sich als skandinavisch-französische „Elektra“ bezeichnen. Für die 1994 in Monte Carlo uraufgeführte Oper komponierte Franck eine schillernde, farb- und facettenreiche wie monumentale Partitur. Einen kundigen, die zahlreichen Reize auskostenden, sensiblen Könner mit klangmagischen Fähigkeiten hatte das Projekt in Gergely Madaras. Insgesamt großartig ist die Besetzung bis zur kleinsten Episodenpartie.
Franck: Hulda
Jennifer Holloway, Véronique Gens, Edgaras Montvidas, Orchestre Philharmonique Royal de Liège, Choeur de Chambre de Namur, Gergely Madaras
Bru Zane