Startseite » Rezensionen » In ungehörte Sphären

CD-Rezension Friedrich Gulda – The Bach Mono Tapes

In ungehörte Sphären

Friedrich Gulda glänzt mit seinen Bach-Aufnahmen am Clavichord mit virtuosen Fähigkeiten an dem höchst anspruchsvollen Instrument

vonJohann Buddecke,

Freunde audiophiler Hochglanzaufnahmen müssen hier alle Hörgewohnheiten über Bord werfen, stellen diese Einspielungen ausgewählter Tastenkompositionen Bachs gewissermaßen das Gegenteil von Schönklang dar. Doch gerade jene Homerecording-Atmosphäre der um das Jahr 1978 entstandenen Aufnahmen macht den rustikalen Charme der Clavichord-Interpretationen des legendären Friedrich Gulda aus. Ein aufwendiger Restaurierungsprozess der über vierzig Jahre alten Bänder offenbart nun die feinen Eigenheiten des Clavichords, dessen Konstruktion Tonmodulationen erlaubt, die modernen Tasteninstrumenten nicht zu entlocken sind. Gulda glänzt mit virtuosen Fähigkeiten an dem höchst anspruchsvollen Instrument, legt halsbrecherische Tempi und motorisch anmutende Rhythmen vor und verfrachtet den barocken Bach in ungehörte Sphären. Insgesamt geben diese zur Selbstkontrolle entstandenen Einspielungen einen intimen Einblick in Guldas meisterhafte Interpretationsfähigkeit, die diese Einspielungen trotz ihres Alters fast futuristisch anmuten lassen.

Clavichord – The Bach Mono Tapes
Bach: Chromatische Fantasie & Fuge BWV 903
Englische Suite BWV 807
Präludien & Fugen D-Dur e-Moll, As-Dur, a-Moll, H-Dur & h-Moll aus „Das wohltemperierte Klavier Teil 2“

Friedrich Gulda (Clavichord)
Berlin Classics

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

Klassik in Ihrer Stadt

Anzeige

Audio der Woche

„Glass Two“ – Minimalismus trifft Klangvielfalt

Pascal Schumacher & Danae Dörken interpretieren Philip Glass dank  Vibraphon & Klavier aufregend neu.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!