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Rezension Gerd Schaller – Bruckner: Vierte Sinfonie

Poliert

Gerd Schaller und seine Philharmonie Festiva beweisen in der Letztfassung von Bruckners vierter Sinfonie einmal mehr ihr tiefes Verständnis für den Spätromantiker.

vonJan-Hendrik Maier,

Mit der vorliegenden Spätfassung von 1888 hat Gerd Schaller zum dritten Mal Anton Bruckners sogenannte „romantische“ Sinfonie mit seiner Philharmonie Festiva eingespielt. Der Live-Mitschnitt aus dem Kloster Ebrach überzeugt durch hohe klangliche Transparenz. Glasklar stechen etwa im Kopfsatz die Pizzicati der tiefen Streicher aus der Blechbläser-Fanfare hervor. Schlank und zärtlich geraten sowohl das einleitende Hornmotiv als auch die Kantilenen im Andante. Statt überdeutlicher Kontraste setzt Schaller insgesamt auf homogene und fließende Übergänge. Dynamisch ausgewogen und mit sparsam eingesetzten Rubati strebt die Musik hier stets nach vorne. Eine in sich runde und hörenswerte Aufnahme, mit der der 59-Jährige sein ambitioniertes Projekt, alle Bruckner-Sinfonien in sämtlichen Fassungen auditiv festzuhalten, um einen schön polierten Mosaikstein erweitert.

Gerd Schaller
Gerd Schaller

Bruckner: Sinfonie Nr. 4 (Version 1888)

Philharmonie Festiva, Gerd Schaller (Leitung)
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