Alle paar Jahre gibt es wieder neues vom Solitär. Nicht dass von Glenn Gould noch neue Entdeckungen zu erwarten wären, die Zahl der vorhandenen Aufnahmen wird sich durch Funde nicht groß vermehren lassen. Doch technisch lässt sich immer noch etwas verbessern, und der leidenschaftliche Technik-Freak Gould würde sich gewiss königlich amüsieren. Nun liegen sämtliche Columbia Alben in neuem Klanggewand vor. Drei Jahre lang hat man Goulds Alben remastered und restauriert – ähnlich wie bei der vor einiger Zeit erschienenen Callas-Edition, wo die Verbesserungen teilweise frappierend waren. Zumindest bei den Solo-Aufnahmen ist das Ergebnis nicht ganz so sensationell, aber dennoch lohnend. Die Zeitspanne deckt Einspielungen zwischen 1955 (die legendäre Goldberg-Aufnahme) und 1982 ab, darunter nicht nur all seine Bach-Exerzitien, sondern auch die berühmt-geratterten Mozart-Sonaten, etliches von Beethoven, darunter die fünf Klavierkonzerte. Aber auch diskographische Seltenheiten: Hindemiths drei Sonaten, Sonatinen von Sibelius, und auch Exoten: Hétu, Morawetz, Stückchen von Bizet und Byrd. Durch die Bank klingt der Flügel nun präsenter, heller, die Bass-Bereiche weniger mulmig, der Diskant kerniger. Die Aufnahmen haben an Klang-Substanz, an Unmittelbarkeit gewonnen. Das gilt auch für die Einspielungen mit Orchester, etwa bei Beethoven. Die Produktionen haben nun, teilweise zumindest, hörbar an Transparenz gewonnen. Im Paket eingeschlossen ist ein 400 Seiten umfassendes Buch mit viel (englischem Text) und reichlich Bildmaterial.
CD-Rezension Glenn Gould
Neues Klanggewand
Hörbar an Transparenz gewonnen: Drei Jahre lang wurden Glenn Goulds Alben remastered und restauriert
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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