Zu Günter Wands Konzerten in der in der stets bis zum letzten Hörplatz ausverkauften Hamburger Musikhalle ist man gepilgert. Die legendäre „Ära Wand“ der 80er und 90er Jahre war voller Sternstunden der Bruckner-, Brahms- und Beethovendeutung, Aufführungen mithin, denen in ihrer Verbindung aus klarem Geist und dichtem Gefühl eine zeitlose Gültigkeit anhaftet. Wand schuf damals mehr als Werkdeutungen: Es waren Werk-Erkenntnisse, die er in einem disziplinierten wie inspirierten Musizieren mit seinem NDR Sinfonieorchester schuf. Die vorliegenden Mitschnitte der Konzerte sind beglückende Zeugnisse jener Ära: Günter Wands glänzend disponierter Bruckner ohne falsche Weihe und sein forsch drängender, unsentimental klassischer Brahms, aber auch Mussorgskys Bilder einer Ausstellung, in denen der eben nie nur nüchterne Maestro große Wirkungsmacht und Klangpracht entfesselt.
CD-Rezension Günter Wand
Wands Werk-Erkenntnisse
Zu Günter Wands Konzerten in der in der stets bis zum letzten Hörplatz ausverkauften Hamburger Musikhalle ist man gepilgert. Die legendäre „Ära Wand“ der 80er und 90er Jahre war voller Sternstunden der Bruckner-, Brahms- und Beethovendeutung, Aufführungen mithin, denen in ihrer Verbindung aus klarem Geist und dichtem Gefühl eine zeitlose Gültigkeit anhaftet. Wand schuf damals…
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Der Dirigent Günter Wand (1912 – 2002) war ein unnachgiebiger Verfechter absoluter Werktreue. Partituren erschienen ihm grundsätzlich völlig unantastbar. Eigenmächtige Ritardandi oder Crescendi galten ihm als beifallheischender „Firlefanz“. Einen Schritt hin zur „historischen Aufführungspraxis“ ist er jedoch auch bei Mozart und Beethoven…
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