Es gibt wenig Schwierigeres für Dirigenten als Bruckners Sinfonien. Hier ist prozessuales Denken gefragt, das es ermöglicht, den dramaturgischen Bogen über die mächtigen Themenblöcke und Durchführungsteile hinweg zu spannen, dabei die Steigerungswellen immer wieder schlüssig auf- und abzubauen und auch über die Generalpausen hinweg die Spannung zu halten. Daran scheitern – der Konzertalltag beweist es – immer noch viele. Nicht zuletzt deshalb ist der Kreis ausgewiesener Brucknerdirigenten überschaubar. Doch spätestens mit der vorliegenden Einspielung der Achten ist zur Liga von Sergiu Celibidache, Günter Wand oder Riccardo Chailly auch Hartmut Haenchen zu zählen. Ihm gelingt es mit dem Royal Danish Orchestra auf vorbildliche Weise, den Eindruck zu erwecken, dass sich die Musik quasi von selbst entwickelt, als stringente Erzählung, in der ein Motiv zwingend aus dem anderen folgt. Fabelhaft.
Mystery
Bruckner: Sinfonie Nr. 8
The Royal Danish Orchestra, Hartmut Haenchen (Leitung)
Genuin