In Rossinis extrem schwerem „Sigismondo“ brillierte Hera Hyesang Park vor eineinhalb Jahren bei BR Klassik. Unter etwas Hall liefert die neue Exklusivkünstlerin der Deutschen Grammophon jetzt zu Bertrand de Billys mit den Wiener Symphonikern bedächtig genommenen Tempi eine aussagekräftige Visitenkarte. Sie zeigt außerordentlich viel: Koloraturen, Parlando und vor allem den schönen Schein, mit dem die klassische Musik so gerne Trost und Freude schenkt. Für ein Recital ist es legitim, persönliche Vorlieben und Vorzüge vor dem Mikrofon auszustellen. Hera Hyesang Parks vokales Erkennungszeichen ist ein Edelvibrato für feinere Schattierungen, in denen sich die ehrgeizige Facherweiterung der Gluck– und Mozart-kundigen Sängerin in Richtung späten italienischen Belcanto ankündigt.
I am Hera
Werke von Gluck, Pergolesi, Händel, Mozart, Rossini, Bellini, Puccini u. a.
Hera Hyesang Park (Sopran), Wiener Symphoniker, Bertrand de Billy (Leitung)
Deutsche Grammophon