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Rezension Hervé Niquet – Saint-Saëns: Phryné

Betörende Entdeckung

Camille Saint-Saëns‘ zu Lebzeiten äußerst erfolgreiche Oper „Phryné“ gerät unter Leitung von Hervé Niquet zur einstündigen Kostbarkeit.

vonRoland H. Dippel,

Schon die ersten Akkorde sind wie Schmuck in Seidenpapier. Nach „La princesse jaune“ und „Le timbre d’argent“ gerät die neben „Samson et Dalila“ zu seinen Lebzeiten erfolgreichste Oper von Camille Saint-Saëns zu einem weiteren hochkarätigen Fund. Vor allem, wenn man das so singt wie hier: Dem Tenor Cyrille Dubois sieht man in der Partie des Nicias jede Verschwendungs- und Liebestollheit nach. Florie Valiquette steigert Verführungskraft und Charme der Titelpartie zu Bravour. Hervé Niquet macht es Freude, diese 1893 in Paris uraufgeführte und damit recht späte Mischung einer Offenbachiade mit antikem Kolorit und den erlesenen Reizmitteln der Opéra-comique auszukosten. So gerät die dramatische Bagatelle zur einstündigen Kostbarkeit. Auch das Orchestre de l’Opéra de Rouen Normandie und der Chœur du Concert Spirituel leisten einen euphorisierenden Beitrag für diese betörend schöne Wiederentdeckung.

Hervé Niquet
Hervé Niquet

Saint-Saëns: Phryné

Florie Valiquette, Cyrille Dubois, Thomas Dolié, Anaïs Constans, François Rougier, Orchestre de l’Opéra de Rouen Normandie, Chœur du Concert Spirituel, Hervé Niquet (Leitung)
Bru Zane

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