Es gibt viele tolle Geiger. Und es gibt Hilary Hahn. 1997, mit achtzehn Jahren, brachte sie ihre erste CD mit Sonaten und Partiten Bachs auf den Markt. Damals verblüffte ihre Vereinigung von geigerischer Perfektion, Ernsthaftigkeit und Unmittelbarkeit des Ausdrucks: Hilary Hahn musizierte, als ginge es dabei um alles – was, nimmt man es genau, ja auch stimmt. Und diese Haltung zeigt sie auch auf ihrer neuen CD, deren Titel „Eclipse“ als Metapher für Hahns Wiedereintritt ins Licht der Kunst nach jahrelanger coronabedingter Verdunkelung zu verstehen ist. Und als hätte sich da enorm viel aufgestaut an musikalischem Ausdrucksbedürfnis, zeigt sie in jedem der drei Werke eine durch Stilbewusstsein und Sensibilität geadelte Hingabe, die einen beim Hören fast befangen machen kann. Zum Niederknien schön bei Dvořák, blitzend virtuos bei Ginastera und in Sarasates Carmen-Fantasie – ach, hören Sie selbst!
Eclipse
Dvořák: Violinkonzet a-Moll op. 53, Ginastera: Violinkonzert op. 30, Sarasate: Carmen-Fantasie op. 25
Hilay Hahn (Violine), hr-Sinfonieorchester, Andres Orozco-Estrada
Deutsche Grammophon