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CD-Rezension Howard Arman – Mendelssohn-Psalmen

Sakrale Hörmomente

Statt extrovertiertem Schwelgen hört man geradlinige Innigkeit in einer bestechend klaren Interpretation, die auf romantischen Gefühlsüberschwang verzichtet

vonNicole Korzonnek,

Für Felix Mendelssohn war die Vokalpolyphonie des 16. Jahrhunderts das Ideal jeder sakralen Musik – was man seinen vielschichtigen geistlichen Chorwerken dann auch deutlich anhört, die ganz im Sinne Palestrinas komponiert sind: prächtige Klangteppiche wechseln sich mit fragilen Solopassagen ab. Besonders in Mendelssohns viel zu selten gesungenen Psalmen-Vertonungen kommt dieses Prinzip zum Tragen. Drei seiner fünf Psalmen hat nun der Chor des Bayerischen Rundfunks mit dem Münchener Rundfunkorchester unter Howard Arman und namenhaften Solisten wie Johanna Winkel und Julian Prégardien eingesungen. Statt extrovertiertem Schwelgen hört man hier vor allem geradlinige Innigkeit in einer bestechend klaren Interpretation, die auf romantischen Gefühlsüberschwang verzichtet und dadurch umso intensiver erscheint, weil so der andächtige Charakter der Psalmen zum Tragen kommt – für tiefgründig-sakrale Hörmomente.

Mendelssohn Psalmen
Psalm 115 op. 31 „Non nobis Domine“
Psalm 42 op. 42 „Wie der Hirsch schreit“
Psalm 98 op. 91 „Singet dem Herrn“
Hymne MWV B49 „Hear my Prayer“
Hymne MWV A11 „Verleih uns Frieden“

Johanna Winkel (Sopran), Hanne Weber (Alt), Julian Prégardien (Tenor), Krešimir Stražanac (Bassbariton), Chor des Bayerischen Rundfunks, Münchner Rundfunkorchester, Howard Arman (Leitung)
BRKlassik

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