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Rezension Howard Arman – Mozart: Messe c-Moll KV 427

Mut zur Lücke

Aufgrund der nicht vorhandenen Quellen lässt Clemens Kemme das „Agnus Dei“ in Mozarts Messe einfach weg – das klingende Ergebnis ist beeindruckend.

vonChristina Schnauß,

Im Gegensatz zu anderen Editoren, die beispielsweise das „Agnus Dei“ der Messe neu komponierten und welches im Werk somit nicht Mozart-authentisch ist, beweist Clemens Kemme hier Mut zur Lücke: Aufgrund der nicht vorhandenen Quellen lässt er das „Agnus Dei“ komplett weg. Das klingende Ergebnis ist einmal mehr beeindruckend: Einige Ergänzungen im Rahmen der Aufnahme stammen von dem künstlerischen Leiter des BR-Chors Howard Arman. Sein Ensemble und die Solisten besitzen natürliche Klangfarben. Auch die Akademie für Alte Musik überzeugt in gewohnt anspruchsvoller Qualität. Insbesondere sind die Stimmen von Christina Landshamer und Anke Vondung hervorzuheben, die sich in ihren unterschiedlichen Timbres angenehm ergänzen. Abgerundet wird die Einspielung durch eine auditive Werkeinführung, die sehr anschaulich auf Klangbeispiele gestützte Analysen und die Entstehungsgeschichte der Komposition vermittelt.

Mozart/Kemme: Messe c-Moll KV 427 „Große Messe“
mit Werkeinführung von Markus Vanhoefer, gesprochen von Hans Jürgen Stockerl, Norman Hacker, Franziska Ball & Katja Schild

Christina Landshamer (Sopran), Anke Vondung (Mezzosopran), Steve Davislim (Tenor), Tobias Berndt (Bariton), Chor des Bayerischen Rundfunks, Akademie für Alte Musik Berlin, Howard Arman (Leitung)
BRKlassik (2 CDs)

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