Igor Levit liebt vornehmlich musikalisch anspruchsvolle Hürden. Pianistisches Fast-Food ist nicht seine Sache. Und so hat er sich nach seinem Debüt-Album mit spätem Beethoven nun für die sechs Partiten von Johann Sebastian Bach entschieden und sucht nun nach einem Platz zwischen Gould und Schiff. Er findet ihn sogar. Jedem Takt dieser Doppel-CD merkt man an, dass er sich unendlich viele Gedanken gemacht hat, dass er die moderaten Tempi in den Allemande-Sätzen genau erwogen und die Kunst der barocken Ornamentik gewissenhaft studiert hat. Seine Basslinien plätschern nicht nur gefällig dahin, sie sind ein bewusst mit-gestaltendes Element, die Melodielinien formt Levit betont gesanglich, eingebunden in eine stimmige Phrasierung. Levit ist kein Epigone, der sich irgendwo zwischen den großen Interpreten sein Plätzchen sucht, er gestaltet diese Werke eigen, aber nicht eigenwillig, überlegt und fantasievoll.
CD-Rezension Igor Levit
Kluge Gestaltung
Eigen, aber nicht eigenwillig, überlegt und fantasievoll: Igor Levit stemmt die sechs Bach-Partiten
-
1987 im heutigen Nischni Nowgorod geboren, begann der russisch-deutsche Pianist Igor Levit im Alter von drei Jahren mit dem Klavierspiel, debütierte ein Jahr später als Solist und interpretierte als Sechsjähriger mit dem Philharmonie-Orchester von Nischni Nowgorod Händels F-Dur-Klavierkonzert. 1999 nahm er Klavierunterricht…
Mehr auf dem Künstlerportal
-
„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
Klassik in Ihrer Stadt
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!