Das jüngste Instrument dieser Einspielung ist eine Klarinette aus dem Jahr 2010, die Kopie eines Modells von 1820. Isabelle Faust hat eine erlesene Schar von Musikern, die dem Bodenseeraum und der Schweiz verbundenen sind, um sich versammelt für Schuberts einzigartiges Oktett, mit dem dieser dem Septett Beethovens Pendant gegenüberstellen wollte, das er um eine Violine erweiterte. In der Besetzung mit originalen Instrumenten der Entstehungszeit geht Isabelle Fausts Vision auf: Man hört kein von Seide umhülltes Edelgeschmeide, sondern patiniertes Silber. Schubert gewinnt viel durch die stellenweise herben Tonfolgen, aber auch die kontrastierend fülligeren Streicherstimmen. Reliefs und Konturen treten viel deutlicher hervor, weisen auf Ambiente und Abgründe. Diese Erzählung geht weiter, wenn Oscar Strasnoy zwei von Schuberts fünf Menuetten mit sechs Trios für die Besetzung des Oktettes neu instrumentiert.
Schubert: Oktett
Schubert/Strasnoy: Menuette mit Trios D 89 Nr. 3 & 5
Isabelle Faust & Anne Katharina Schreiber (Violine), Danusha Waskiewicz (Viola), Kristin von der Goltz (Violoncello), James Munro (Kontrabass), Lorenzo Coppola (Klarinette), Teunis van der Zwart (Horn), Javier Zafra (Fagott)
harmonia mundi