Startseite » Rezensionen » Melancholische Tonpoeme

Rezension Jakub Józef Orliński – Farewells

Melancholische Tonpoeme

Mit polnischen Kunstliedern der Romantik, Moderne und Gegenwart betritt Countertenor Jakub Józef Orliński neues Terrain – makellos begleitet von Pianist Michal Bieł.

vonRoland H. Dippel,

Jakub Józef Orliński riskiert viel. Denn bei dieser Auswahl polnischer Kunstlieder der Romantik, Moderne und Gegenwart sind andere sängerische Fähigkeiten von Bedeutung als in der Alten Musik. So fallen bisher unbemerkte Eigenarten Orlińskis auf. Bei beschleunigten und schnellen Stellen wird sein im Barockrepertoire aufregend leuchtendes Timbre mitunter trocken oder tendiert zu heller, annähernd blasser Entfärbung. Trotzdem gelingt es auch Orliński und dem hervorragenden Michal Bieł nach den nur wenigen außerhalb Polens bekannt gewordenen Aufnahmen von Wiesław Ochman und Piotr Beczała, für die Melancholie und sanfte Bewegtheit dieser Tonpoeme zu begeistern. Aber man hört, dass er in diesem für ihn neuen Repertoire noch auf der Suche ist. Bei der großen Gruppe mit Stücken von Mieczysław Karłowicz gelangt der Countertenor zu herber Schönheit, morbidem Reiz und fein schattierender Ausdruckskraft.

Jakub Józef Orliński
Jakub Józef Orliński

Farewells
Werke von Czyc, Baird, Szymanowski, Karłowicz, Lukaszewski & Moniuszko

Jakub Józef Orliński (Countertenor), Michal Bieł (Klavier)
Erato

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

  • Dirigent, Konzertorganist und Cembalist
    Blind gehört Hansjörg Albrecht – Bruckner-Spezial

    „Da ist solch eine Energie!“

    Hansjörg Albrecht hört und kommentiert Bruckner-Aufnahmen, ohne dass er weiß, wer spielt.

Anzeige

Audio der Woche

The Light of Paradise

Paul Mealors bewegende Vertonung des Lebens von Margery Kempe, in außergewöhnlicher Interpretation der Zurich Chamber Singers und dem sonic.art Saxophon Quartett.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Klassik in Ihrer Stadt