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Rezension Jeremias Fliedl – Transformation

Zwischen Freiheit und Strenge

Mit erstaunlicher musikalischer Reife bewegt sich Cellist Jeremias Fliedl durch den Stilmix seines auch klanglich gelugenen Debüt-Albums.

vonFrank Armbruster,

Ein Celloensemble, dessen neun Mitglieder allesamt auf Stradivari-Celli musizieren – gibt es nicht? Nun, zumindest virtuell hat Jeremias Fliedl diese Idee verwirklicht. Auf seinem ersten Album hat der Österreicher, der ein Instrument von Stradivari spielt, alle neun Stimmen von Villa-Lobos „Bachianas Brasileiras“ Nr. 5 nacheinander aufgenommen – ein nicht nur klanglich vorzüglich geglücktes Experiment, denn Fliedl musiziert virtuos auf dem schmalen Grat zwischen Freiheit und Strenge, der für diese Musik charakteristisch ist. Alle Werke dieses Albums beziehen sich in irgendeiner Weise auf Vergangenes: Strawinskys „Suite italienne“ auf Pergolesi, Hindemiths „Trauermusik“ auf einen Choral und Tschaikowskys „Rokoko-Variationen“ auf Mozart. Technisch brillant und mit erstaunlicher musikalischer Reife bewegt sich Fliedl, unterstützt vom Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, souverän in alle Stilen. Ein starkes Debüt.

Jeremias Fliedl
Jeremias Fliedl

Transformation
Villa-Lobos: Bachianas brasileiras Nr. 5, Strawinsky: Suite italienne, Hindemith: Trauermusik, Tschaikowsky: Rokoko-Variationen op. 33

Jeremias Fliedl (Violoncello), Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Emmanuel Tjeknavorian (Leitung)
Berlin Classics

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