Ein Verdi der Superlative. Zwar hätte manch einer Muti glamouröser gefunden, aber die Wiener klingen auch unter Pappano makellos. Zudem lässt Peter Steins Salzburger Inszenierung von 2013, klassisch und altmeisterlich, kaum Wünsche offen. Jede Geste ist durchdacht, gewichtig, glaubwürdig. Kein Wunder bei diesen Darstellern, deren Kunst reine Natur zu sein scheint: Jonas Kaufmann (Carlo) befreit sich schnell aus seinem gutturalen tieferen Register, Anja Harteros (Elisabetta) ist mit ihrem phantastisch nuancierten, weite Räume durchmessenden Sopran mal wieder über alle Kritik erhaben, Thomas Hampson (Posa) überspielt anrührend seine leichten Höhenprobleme, Ekaterina Semenchuk (Eboli) changiert glänzend zwischen Niedertracht und Zerknirschung, dazu der noch immer eindrucksvoll dämonische Salminen (Filippo II.). Sängerisch wären für jede Rolle, abgesehen von Elisabetta, zur Zeit gute Alternativbesetzungen denkbar. Als Team und in schauspielerischer Hinsicht jedoch dürften diese Carlisten lange nicht zu übertreffen sein. Referenzaufnahme der fünfaktigen italienischen Fassung bis mindestens 2040!
DVD-Rezension Jonas Kaufmann – Verdi: Don Carlos
Jahrhundert-Carlos
Traumbesetzung und dezente Personenregie machen diesen Don Carlo zur Referenzaufnahme für Jahrzehnte
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Lockenkopf und Dreitagebart: The Daily Telegraph bezeichnete ihn als „World’s greatest tenor“ und Le Monde als „Wundertenor“. Jonas Kaufmann hält die Opernwelt in Atem. Seit seinem Debüt an der Metropolitan Opera 2006 in „La traviata“ gehört Jonas Kaufmann zu den Topstars der…
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