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Rezension Joyce DiDonato – Händel: Agrippina

Korruption und Eleganz

Stimmluxus pur – besonders dank Joyce DiDonato, ebenso gerät die Kommunikation zwischen Stimmen und Orchester zum Fest.

vonRoland H. Dippel,

Diese Einspielung folgt der Aufführungspartitur von Peter Jones und David Vickers auf die Erstfassung des Textbuches. Deshalb erklingen mehrere Arien des burlesk-riskanten Treibens um die Intrigantin Agrippina, die ihren Sohn Nerone unbedingt auf den römischen Kaiserthron bringen will, in einfacheren Ausführungen. Stimmluxus pur – besonders glänzend von Joyce DiDonato, einem ungewöhnlich jugendlichen Kaiser Claudio alias Luca Pisaroni sowie den hier um Poppeas Gunst buhlenden Countertenören Franco Fagioli und Jakub Józef Orliński. Die Kommunikation zwischen Stimmen und Orchester gerät zum Fest. Allerdings geht es Maxim Emelyanychev und Il pomo d’oro mehr um Repräsentation als Korruption. Der erlesene Gestus nobilitiert das hemmungslose Wetteifern um Sex und Macht zum Konversationsstück. Natürlich entfaltet Händels Musik auch deshalb einen noch größeren hedonistischen Verführungszauber.

Joyce DiDonato
Joyce DiDonato © Simon Pauly

Händel: Agrippina

Joyce DiDonato, Elsa Benoit, Luca Pisaroni, Franco Fagioli, Jakub Józef Orliński, Andrea Mastroni, Il pomo d’oro, Maxim Emelyanychev (Leitung)
Erato

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