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Rezension Juliane Banse – Cole Porter Celebration

Musikalische Komfortzone

Etwas fehlt: Juliane Banses vokale Schönschrift kaschiert die fehlende Neugier auf Cole Porters prickelnde Details.

vonRoland H. Dippel,

„Kiss me Kate“, „Anything Goes“ oder „Can Can“ sind turbulente Hotspots von Vergnügen und Randale, die sich aus amourösen Wettbewerben entwickeln. Superfein arrangierte Lars J. Lange diese Evergreens und Songs von Cole Porter. Aber etwas fehlt. Die für Neue Musik und Entdeckungen wie Braunfels‘ „Jeanne d’Arc“ großartige Juliane Banse verhält sich wie eine Klassenbeste, die mit Fleiß, Sorgfalt und von kehligen Tönen durchsetzter vokaler Schönschrift kaschiert, dass sie weder echten Enthusiasmus noch Neugier auf Porters prickelnde Details verspürt. Dessen Frauenfiguren sind aber keine Sonntagsschülerinnen und kämpfen mit allen Waffen um ihren Mr. Right. Zu wenig hört man von jenem unverhohlen gierigen „Nimm dir, was du brauchst“, zu dem Porter in erotisch zweigleisigen Versen und Melodien aufgerufen hatte. Auch Dorian Wilson bleibt im sicheren Rahmen der musikalischen Komfortzone.

Juliane Banse
Juliane Banse

Cole Porter – A Celebration
Songs & Melodien aus Musicals und Filmen

Juliane Banse (Sopran), Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Dorian Wilson (Leitung)
SWR Classic

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