Maurice Maeterlinck kennt man vor allem als Vorlagengeber für Opern wie „Pelléas et Mélisande“ oder „Ariane et Barbe-Bleue“. Sein „L’Oiseau bleu“ (Der Blaue Vogel) von 1908 lockte auch Max Reinhardt, der das Theaterstück in ein Weihnachtspiel umstrickte und Engelbert Humperdinck für die Musik gewinnen konnte. Sprecher Juri Tetzlaff, der Rundfunkchor Berlin und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Steffen Tast haben diesen „Blauen Vogel“ nun in zweifacher Form aufbereitet: als Erzählung mit der Schauspielmusik und separat deren Extrakte in Form von „Sieben symphonischen Bildern“. Ein Album, das man sich für Weihnachten vormerken sollte, nicht nur weil die Geschichte an Heiligabend spielt. Das Orchester spielt gekonnt leicht und farbig, mit einer gewissen Eleganz, rhythmisch agil und gänzlich ohne Plattheiten und ohne Kitsch. Humperdincks Partitur erfährt hier eine gewinnende Umsetzung.
Humperdinck: Der blaue Vogel
Juri Tetzlaff (Sprecher), Rundfunkchor & Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Steffen Tast (Leitung)
Capriccio