Was Schumann aussuchte oder vielmehr wegließ, als er Texte aus Heines „Lyrisches Intermezzo“ in Musik setzte, lässt sich hier nachvollziehen: Die Lieder sind nämlich ergänzt um die Rezitation der nicht vertonten Texte. Es zeigt sich, dass Schumann Heines berühmt-berüchtigter Ironie möglichst aus dem Weg ging. Bariton Klemens Sander ist ein berufener Liedinterpret, der singend erzählen kann. Uta Sander hat bei führenden Lied-Pianisten wie Hartmut Höll studiert, ist aber nicht nur konzertierend tätig, sondern auch als Kulturmanagerin in der Direktion der Wiener Staatsoper. Der Dritte im Bunde, Schauspieler Cornelius Obonya, auf der Bühne wie dem Bildschirm gleichermaßen präsent, rezitiert die Heineschen Texte mit wunderbarer Nonchalance. Die Reihenfolge dürfte Schumann-Kenner zunächst verwirren. So folgen auf die vier ersten Lieder der „Dichterliebe“ Lieder aus op. 127 und 142. Hier hat eben Heine das Sagen!
Das lyrische Intermezzo
Im wunderschönen Monat Mai
Aus meinen Tränen sprießen
Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne
Wenn ich in deine Augen seh‘
Dein Angesicht
Lehn‘ deine Wang‘
Ich will meine Seele tauchen
Die Lotosblume
Im Rhein, im heiligen Strome
Ich grolle nicht
Das ist ein Flöten und Geigen
Und wüssten’s die Blumen, die kleinen
Ein Jüngling liebt ein Mädchen
Hör ich das Liedchen klingen
Am leuchtenden Sommermorgen
Es leuchtet meine Liebe
Mein Wagen rollet langsam
Ich hab‘ im Traum geweinet
Allnächtlich im Traume seh‘ ich dich
Die alten, bösen Lieder
Rezitationen aus Gedichtsammlungen von Heinrich Heine
Klemens Sander (Bariton), Cornelius Obonya (Rezitation), Uta Sander (Klavier)
Ars Produktion