Das Ergebnis ist berückend und beglückend, auch weil Lars Vogt die Royal Northern Sinfonia selbst die stimmigen Farben für Beethovens frühes B-Dur- und das berühmtere G-Dur-Konzert finden ließ. Die Musiker und der Solist katapultieren sich und ihre Hörer in eine Sphäre der Vollendung. Damit gewinnt der Topos des „zeitlosen Klassikers“ seine Bedeutung zurück. Lars Vogt besinnt sich auf die natürlichen Tugenden des Solopianisten: Die Bereitschaft zum musikalischen Dialog, die große Einheiten nicht aus dem Blick verlierende Liebe zum beseligenden Augenblick und die feine Kunst der Phrasierung mit dem stimmigen Gespür für Balancen. Dieser Zugang trennt nicht zwischen Schönheit und Tiefe, sondern eines bedingt das Andere. Deshalb wirkt Lars Vogts Spiel immer verhaftet mit den kompositorischen Gedanken. Auch seine Vorliebe für fließende und sangbare Tempi macht diese Einspielungen zu einer wahren Freude.
Beethoven: Klavierkonzerte Nr. 2 & 4
Lars Vogt (Klavier & Leitung), Royal Northern Sinfonia
Ondine