Einen eindrucksvollen Einblick in die künstlerische Ausrichtung des 1921 von Arnold Schönberg gegründeten Vereins für musikalische Privataufführungen bietet diese Einspielung und enthält zudem zahlreiche positive Überraschungen. Denn im Gegensatz zur Originalfassung legt das hier vom Linos Ensemble präsentierte Arrangement Anton Webers von Schönbergs Kammersinfonie op. 9 den im Titel genannten kammermusikalischen Charakter der Komposition im besonderen Maße offen. Das Werk als bedeutende Beschäftigung der Schülergeneration Schönbergs mit dem Werk seines Meister wurde hier in Quintettbesetzung ebenso virtuos eingespielt wie die sechs, von Erwin Stein und Andreas Tarkmann für Kammerensemble arrangierten „Maeterlinck-Gesänge“ Zemlinskys. Die sich im Werk manifestierende Liedkunst zwischen Intimität und Sensibilität wird hier von der Mezzosopranistin Zoryana Kushpler überzeugend interpretiert.
Schönberg/Webern: Kammersinfonie Nr. 1 op.9
Zemlinsky: 6 Gesänge op. 13 „Maeterlinck-Gesänge“
Busoni: Berceuse élégiaque op. 42
Linos Ensemble, Zoryana Kushpler (Mezzosopran)
Capriccio