Startseite » Rezensionen » Flutende Theatralik

Rezension Lise Davidsen – Grieg: Lieder

Flutende Theatralik

Hochdramatisch: Auch in dieser intimeren Lied-Gattung wird man gepackt von der vokalen Präsenz, die Sopranistin Lise Davidsen bei Grieg an den Tag legt.

vonRoland H. Dippel,

Wenn Lise Davidsen Lieder ihres Landsmanns Grieg singt, hat das eine flutende Theatralik wie ihre Bühnenauftritte. Auch in der intimen Gattung wird man gepackt von ihrer vokalen Präsenz, die sie in kurzer Zeit zu einer der gefragtesten Sängerinnen im fast hochdramatischen Fach machte. Sogar in Griegs Liedern hört man das fast einem Naturereignis gleichkommende Jubeln des offenbar nie an Konditionsgrenzen geratenden Soprans. Erstaunlicherweise steht diese Fülle nicht in Widerspruch zu den feinen Nuancen von Griegs Liedern der naturverbundenen Außenseiterin Veslemøy in dem oft mit „Die schöne Müllerin“ und „Dichterliebe“ verglichenen Zyklus „Haugtussa“. Leif Ove Andsnes ist ein glutvoller und dabei immer transparenter Partner, der wie Lise Davidsen vor dem Umschlagen in extrovertierten Bombast die Reißleine zieht. Zum weiteren Höhepunkt des Albums wird die Gruppe deutschsprachiger Lieder op. 48.

Lise Davidsen
Lise Davidsen

Grieg: Lieder

Lise Davidsen (Sopran), Leif Ove Andsnes (Klavier)
Decca

Auch interessant

Rezensionen

Termine

  • Dirigierte 2000 zum ersten Mal die Sächsische Staatskapelle Dresden: Daniele Gatti
    Interview Daniele Gatti

    „Es gibt nichts Vergleichbares“

    Der italienische Dirigent Daniele Gatti übernimmt ab der nächsten Spielzeit den Chefposten bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Anzeige

Audio der Woche

A Day with Suzanne – A Tribute to Leonard Cohen

Zeitlose französische Chansons der Renaissance treffen auf legendäre Songs von Leonard Cohen, interpretiert vom Ensemble Phoenix Munich unter der Leitung von Joel Frederiksen.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Klassik in Ihrer Stadt