Die Archaik der Renaissance, den Minimalismus der Amerikaner und die Rhythmusspiele Strawinskys garniert Louis Andriessen mit solch krimitauglich sanften Dissonanzen nebst Sekunden- und Tritonus-Teufelchen sowie Alltagsgeräuschen, dass im Ergebnis eine für breite Hörerkreise bestens konsumierbare Musikmischung herauskommt. So klingt die Postmoderne. Wer sich seine Oper nur auf der Doppel-CD anhört, mag die Musik streckenweise enervierend finden. Die beiliegende DVD aber ermöglicht die ganzheitliche Wahrnehmung der Filmoper, die denn doch ein eindrucksvolles Gesamtkunstwerk der Gegenwart geworden ist. Inspiriert durch Dantes Epos La Divina Commedia hat der niederländische Avantgardist harte Klänge einer heutigen Hölle komponiert, für die Regisseur Hal Hartley passende Bildwelten findet: die Folterkammer einer Fabrikwelt. Beatrices berückende Vokallinien zeigen hingegen: Andriessen kann auch richtig schöne Musik schreiben.
CD-Rezension Louis Andriessen
Harte Klänge heutiger Höllen
Durch die DVD eröffnet sich die Wahrnehmung eines eindrucksvollen Gesamtkunstwerks der Gegenwart
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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