Seit dem ersten Sinus-Fiepen in der Frühzeit der Elektronik hat sich viel getan, vor allem mit Einzug des Computers in die Klangerzeugung. Einer der einflussreichsten Zeitgenossen auf dem Gebiet ist Ludger Brümmer. Das Porträt-Album „Sonic Patterns“ mit Stücken von 1995 bis 2019 bietet einen guten Querschnitt seines Schaffens. Was bei Brümmer begeistert, ist nicht nur seine Neugier auf unbekannte Klänge, die Farbvielfalt, die Fülle an Texturen und Dichtegraden, sondern vor allem seine souveräne Formdisposition und sein dramaturgisches Gespür. Wie hier rhythmische Energie und Flächen gegenübergestellt werden, wie sich Entwicklungslinien, Umbrüche, Steigerungswellen und Entspannung ergeben, nimmt für sich ein. Die Inspirationsimpulse Brümmers reichen von Strawinsky bis zu einem einfachen Triller. Daraus erschafft er neue Klangwelten. Das erzeugt zumeist soghafte, manchmal sogar hypnotische Wirkungen. Nur im ältesten Stück, Le temps s’ouvre, gibt es selbstverliebte Längen.
Sonic Patterns
Sebastian Berweck (Klavier), Ludger Brümmer (Live-Elektronik)
Wergo