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Rezension Marc Albrecht – Zemlinsky: Eine florentinische Tragödie

Impulsiv, tödlich, subtil

Marc Albrecht und das Netherlands Philharmonic Orchestra entfesseln impulsive Klänge in Zemlinskys Einakter „Eine florentinische Tragödie“.

vonRoland H. Dippel,

Inzwischen ist klar, dass Alexander von Zemlinskys Einakter nach Oscar Wildes Fragment in gleicher Qualitätsliga spielt wie „Salome“ und Puccinis „Der Mantel“. Das Seitensprungduo von Frau und Tenor hat es in Aufführungen meistens etwas schwer, sich gegen das Partienübergewicht des zynischen, den Nebenbuhler tötenden und dann verzeihenden Bariton-Ehemanns durchzusetzen. Hier nicht. Aušrinė Stundytė und Nikolai Schukoff kommen an vokaler Leuchtkraft, persönlicher Ausstrahlung und Intensität ohne Anstrengung John Lundgrens dominierendem Simone gleich. Mit dem Netherlands Philharmonic Orchestra entfesselt Marc Albrecht auch nach der Leidenschaftsexplosion des Vorspiels ein Arsenal aus Klängen, Akkorden und Tönen. In 54 Minuten gibt es keine Sekunde nachlassender Spannung. Stimmen und Orchester liefern sich bizarre Liebeskriege aus impulsivem Begehren, tödlichen Scherzen und subtiler Grausamkeit.

Marc Albrecht
Marc Albrecht

Zemlinsky: Eine florentinische Tragödie

Nikolai Schukoff (Guido Bardi), John Lundgren (Simone), Aušrinė Stundytė (Bianca), Netherlands Philharmonic Orchestra, Marc Albrecht (Leitung)
Pentatone

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